Aufbruch zu neuen Ufern -
Schulpsychologie in digitaler Transformation

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Das Forschungsprojekt ‚DICOSP – Digitaler Kompetenzrahmen für die schulpsychologische Praxis‘ (3/2021-2/2023) hat den Grant Award 2020/21 der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Schulpsychologie (SSSP) und des Internationalen Schulpsychologenverbandes (ISPA) gewonnen. Koordiniert wurde das Projekt von MyGatekeeper, gemeinnütziges Unternehmen in Hannover, das die digitale Transformation im Bildungssektor unterstützt und mit Marianne Kant-Schaps, ehemalige Vorsitzende des Ständigen EFPA – Ausschusses ‚Psychology in Education‘, eine schulpsychologische Fachberaterin zur Seite hat, sowie Prof. Dr. Christoph Steinebach, Direktor des Departements Angewandte Psychologie der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und gegenwärtiger EFPA-Präsident.
Das Projekt zielte darauf ab,
- einen umfassenden digitalen Kompetenzrahmen für die berufliche Praxis der Schulpsychologie in Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz zu entwickeln als Kompass für die Aus- und Fortbildung sowie berufliche Profile.
- einen Beitrag zu leisten zur Planung der beruflichen digitalbezogenen Qualifikation der SP, die für die Bereitstellung hochwertiger Dienstleistungen im digitalen Zeitalter relevant ist.
Auf dem Hintergrund des europäischen Rahmenwerkes für digitale Kompetenz und der bestehenden Anforderungen an die berufliche Kompetenz der Schulpsycholog:Innen in Österreich, Belgien, Deutschland, und der Schweiz ermittelte dieses Projekt durch eine systematische Literaturrecherche, Interviews mit zwei Experten-Fokusgruppen sowie einen online-Fragebogen für Schulpsycholog*innen (N = 282) den Bedarf an digitaler Kompetenz in der Praxis und ihren entsprechenden Schulungsbedarf als Basis für künftigen digitalen Kompetenzerwerb.
DiCoSP Studie
Mehr zu diesem Thema unter Coronabedingungen:
- Landesverband Schulpsychologie NRW e.V. https://lv-schulpsychologie-nrw.de/tag/corona/
- Reupert A., Schaffer G.E., Von Hagen, A., Allen K.-A., Berger E., Büttner G., Power E.M., Morris Z.,Paradis P., Fisk A., Summers D., Wurf G. May F. (2021) The Practices of Psychologists Working in Schools During COVID-19: A Multi-Country Investigation. School Psychology. Advance online publication.
- Suter, L., Külling, C., Zollinger, N., Waller, G. (2021). Digitales Leben von Kindern und Jugendlichen in Zeiten von Corona (Frühling 2020) – Nationaler Bericht Schweiz. Zürich: © ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Departement Angewandte Psychologie
- De la Fuente J., Kauffman D.F., Dempsy M.S., Kauffman Y. (2021) Analysis and Psychoeducational Implications of the Behavior Factor During the COVID-19 Emergency, Front. Psychol., 16 February 2021
- Huber S.G., Günther P.S., Schneider N., Helm C.,Schwander M., Schneider J.A., Pruitt J. (2020) COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung. Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Waxmann Münster,New York
- European Agency for Special Needs and Inclusive Education, 2021. The Impact of COVID-19 on Inclusive Education at the European Level: Literature Review. (C. Popescu, ed.). Odense, Denmark
- National Association of School Psychologists: COVID-19: Resource Center
- Hatzichristou Chryse u.a. Psychologische Unterstützung der Eltern während der Covid 19 Pandemie, Abteilung für Psychologie der Kapodistrias Universität Athen
DiCoSP Digitaler Kompetenzrahmen
DiCoSP Definition
„Digitale Kompetenz in der schulpsychologischen Praxis ist eine Disposition, in digitalbezogenen beruflichen Situationen selbstorganisiert, kreativ, kritisch, verantwortungsbewusst und zielgerichtet auf der Grundlage individueller Ressourcen – einem Gefüge von Persönlichkeitsmerkmalen, Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen – innerhalb einer Organisationsstruktur handeln zu können.“
Zwei Modelle stehen im Mittelpunkt des Kompetenzrahmens
Die Grundidee dieses Rahmenwerks ist ein dreiteiliger Aufbau digitaler Kompetenz in der Schulpsychologie (roter Beispielkasten in der Matrix) mit der Taxonomie von Wissen, Einstellung und Fähigkeiten/Fertigkeiten:
- allgemeine schulpsychologische Kompetenz in digital relevanten Situationen, gegliedert in Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz (FMSS), z.B. „SP sind kompetent, die Mathematikleistungen von Schüler:Innen digital zu diagnostizieren“ (= „methodische Kompetenz/Fähigkeiten und Fertigkeiten“);
- transversale fachliche Digitalkompetenz, klassifiziert in die vier Klassen Informations- und Daten-, Kommunikations-, Technologie- und Medienkompetenz, z.B. „SP kennen elektronische Tests zur Messung der mathematischen Fähigkeiten von Viertklässlern“ (= „Medienkompetenz/Wissen“);
- transversale Schlüsselkompetenzen, die als wesentlich für die Arbeit im digitalen Zeitalter gelten, z.B. „SP haben ein kritisches Verständnis für standardisierte digitale Verfahren zur Leistungsbeurteilung von Schüler:Innen“ (=Schlüsselkompetenz „normativ-ethische Haltung“)
Mitwirkende
Das Projekt wurde koordiniert von dem gemeinnützigen Unternehmen MyGateKeeper (Deutschland) unter Federführung der Schulpsychologin M. Kant-Schaps sowie von Professor Dr. Ch. Steinebach, ZHAW (Schweiz), und unter Mitarbeit der Firma gepedu.
Das Projekt wurde finanziert durch den Gewinn des Grant Award 2021 der Forschungsinitiative der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Schulpsychologe SSSP und des Internationalen Schulpsychologenverbandes ISPA.